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StAN, Tetzelsche Dokumente über Gräfenberg

Archiv

Archiv Kürzel: 
StAN
Archivgliederung: 
StA Nürnberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Tetzelsche Dokumente über Gräfenberg
Bestandsnummer: 
14
Bestandsbeschreibung: 
Notizen zur Geschichte Der Ort Gräfenberg (Lkr. Forchheim) ist urkundlich mit der Nennung der beiden Ministerialen "Sigehard et Wirnto de Grevenberc" 1172 erstmals belegt. Der Ort gilt als Heimat des mittelhochdeutschen Dichters Wirnt von Gravenberg. Das moderne Gemeindewappen (gestaltet von Otto Hupp) zeigt die historische Verbindung Gräfenbergs als böhmisches Lehen bzw. Besitz der Reichsstadt Nürnberg (in mehreren Schritten ab 1536). Die im vorliegenden Findbuch enthaltenen Urkunden umfassen den Zeitraum von 1333 bis 1520 und stellen damit zu wesentlichen Entwicklungsschritten Gräfenbergs im 14. und beginnenden 16. Jahrhundert die Originalquellen dar. Den Schlusspunkt der Überlieferung bilden Schriftstücke der Nürnberger Patrizierfamilie Tetzel (Wappen: In Rot eine silberne aufspringende Katze s. Abb.), die 1447 eine Hälfte an Gräfenberg erwarben und durch Hans Tetzel 1496 alleinige Inhaber Gräfenbergs geworden waren. Da seit 1503 das Gräfenberg umgebende Amt Hiltpoltstein Nürnbergisch geworden war, entstanden Streitigkeiten um die Hochgerichtsbarkeit. Der kinderlose Tod des Hans Tetzel 1505 führte zu langwierigen Auseinandersetzungen zwischen den Kindern seines Bruders, wobei sich zunächst die Söhne gegen ihre Schwestern durchsetzten. 1507 begab sich der Tetzel in markgräflich-brandenburgischen Schutz. Als Konsequenz hieraus rückte Nürnberg in Gräfenberg ein, ein Tetzel wurde sogar in den Turm geworfen. Zuletzt vermachte Tetzel sein Erbe den Markgrafen Casimir und Georg von Brandenburg. 1736 starb das Patriziergeschlecht mit Felix Jakob Tetzel von Kirchensittenbach. Bestandsgeschichte Das bislang vorhandene Findbuch aus dem Jahre 1931/32 wies lediglich Kurzregesten auf und zeigte sich bei näherer Überprüfung als so unbefriedigend, dass im August-September 2010 eine Neubearbeitung durchgeführt wurde. Hinzu kam, dass ein geringer Rest noch unverzeichnet vorlag. Die ältesten Urkunden vor 1400 waren zeitweise an das k. Allgemeine Reichsarchiv bzw. das Bayerische Hauptstaatsarchiv abgegeben, wo sie in den Kaiser-Ludwig-Selekt (KLS) bzw. den Urkundenbestand "Brandenburg-Ansbach" (die Urkunden waren im alten Ansbachischen Lehenrepertorium Bd. IV, S. 38 ff. (ehem. Rep. 135 ad III) verzeichnet gewesen) eingereiht worden waren. Die Altsignaturen des BayHStA sind jeweils nachgewiesen. Im Bestand sind zahlreiche Bohemica zum böhmischen Lehen Gräfenberg enthalten, von denen nur eine Auswahl aufgenommen wurde. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet.
Untergruppe: 
Finanzierung der Instandhaltung von Stadt und Burg Gräfenberg
Titel Bestandsserie: 
Tetzel'sche Dokumente über Gräfenberg
Signatur der Bohemica: 
16, 25, 32
Bohemica-Beschreibung: 
Der König von Böhmen hatte den Nürnberger Lehensträgern Gräfenbergs befohlen, die Mauern, Tore, Türme und Gräben auszubessern und gestattet ihnen, dazu zweckgebunden Gelder von den Gräfenbergern einzunehmen, 1467 (Nr. 16). Der König von Böhmen gestattet Haller, seinen halben Teil an Gräfenberg mit samt dem Gericht, Obrigleit, Ungeld, Zoll und Burg, um 1000 rheinische Gulden zur Besserung der baufälligen Burg und zu anderen Notwendigkeiten auf Wiederkauf zu verpfänden, 1485 (Nr. 25). Der König von Böhmen weist Bürgermeister, Rat und Gemeinde an, die schon vor Jahren den Hallern gewährte Steuer zur Unterhaltung der Befestigung und Gebäude dem nunmehrigen Lehenmann Tetzel zu bezahlen, 1496 (Nr. 32).

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